Wikipedia Dispute-Index verrät politische Instabilität
Ein Gespräch mit der Wissenschaftlerin Gordana Apic von der Uni Heidelberg
Heidelberger Wissenschaftler haben Erkenntnisse der biologischen Netzwerk-Forschung auf das Internet übertragen.
Anhand umstrittener Wikipedia-Artikel glauben Forscher der Universität Heidelberg, die politische Instabilität eines Landes analysieren zu können. Aufschluss darüber soll der sogenannten "Streit-Index", auch "Dispute-Index", geben. Dieser zeigt laut Forschungsinstitut an, wie oft von einem umstrittenen Wikipedia-Beitrag auf die Hauptseite eines Landes im Internet verlinkt wird.
Die Analysemethoden beruhen dabei auf Erkenntnissen aus biologischen Netzwerken, die auf die vernetzten Informationen in Wikipedia übertragen wurden.
Viele Links = Instabilität
"Die Auswertung unserer Rangfolge der meistverlinkten Länder legt nahe, dass Diskussionen in Wikipedia mit regionalen Instabilitäten weltweit korrelieren", erläutert Professor Robert Russell. "Unser Dispute-Index stimmt dabei auch weitgehend überein mit sehr viel aufwendiger ermittelten Indikatoren, die in der Regel auf einer Kombination von unterschiedlichen politischen und ökonomischen Metriken beruhen."Kurzfristige Krisenherde
Selbst kurzfristige Veränderungen finden ihren Niederschlag. So stiegen die Werte für Georgien und Südossetien während des Krieges 2008 deutlich. Lediglich über Afrika ließen sich keine genauen Aussagen machen: Die Datengrundlage war zu schwach.
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